Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)
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Der Große Refraktor auf dem Wissenschaftscampus Telegrafenberg.
Außer der Sternwarte auf dem Babelsberg gehören zum 1993 gegründeten Astrophysikalischen Institut Potsdam (AIP) auch das Astrophysikalische Observatorium auf dem Telegrafenberg mit dem Sonnenobservatorium Einstein-Turm sowie das Observatorium für solare Radioastronomie in Tremsdorf. Die Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam trägt ihr Übriges dazu bei, dass das AIP sich heute als größte astronomische Einrichtung der neuen Bundesländer bezeichnen darf und damit zugleich zu den vier größten astrophysikalischen Zentren bundesweit zählt.
Das AIP steht als Nachfolger einer der ältesten Sternwarten Deutschlands und des ersten `astrophysikalischen` Observatoriums der Welt in einer fast 300-jährigen Forschungstradition. Seine Hauptforschungsfelder sind zum einen kosmische Magnetfelder, Sonnen- und Sternaktivität, zum anderen extragalaktische Astrophysik und Kosmologie.
Den damit verbundenen enormen technischen Anfoderungen versuchte man schon früh zu begegnen: So wurde 1899 auf dem Telegrafenberg der bis dahin größte Refraktor mit einem 80- und 50-cm-Doppelobjektiv in einem Kuppelbau von 24 m Durchmesser installiert. Bald errichtete man ein Turmteleskop in Gestalt des Einstein-Turms. 1915 wurde dann ein 65-cm-Refraktor und später mit einem 120-cm-Spiegelteleskop das weltweit zweitgrößte Fernrohr seiner Zeit fertiggestellt, wodurch die Babelsberger Sternwarte vorübergehend zum bestausgerüstetsten Observatorium Europas aufstieg. In der Folge des Krieges und der Isolation gegenüber der westlichen Wissenschaftswelt zu DDR-Zeiten konnte dieser Status jedoch nicht bewahrt werden.
Unter anderem mit dem Large Binocular Telescope und dem Neubau des Forschungs- und Technologiegebäudes hat das AIP heute jedoch wieder überregionale Bedeutung erlangt und ist national wie international in eine Reihe größerer Kooperationsprojekte, zu denen sowohl bodengebundene Teleskope als auch weltraumgestützte Beobachtungsplattformen gehören, eingebunden. Zudem ist es Miglied der Wissenschaftgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz.
Zur Öffentlichkeitsarbeit des Instituts gehören unter anderem die regelmäßig stattfindenden Vorträge und Führungen, bei denen bei gutem Wetter auch ein Blick durchs Fernrohr „erhascht“ werden darf. Außerdem bietet das AIP kostenlos spezielle Vorträge für Schulen an.
Quellen: www.aip.de; www.innovations-report.de/html/profile/profil-109.html; www.mi.brandenburg.de/sixcms/detail.php/35302
Der Einstein-Turm auf dem Wissenschaftscampus Telegrafenberg.