Brandenburger Vorstadt
Vor dem Brandenburger Tor, am Ende der Fußgängerzone, liegt die „Brandenburger Vorstadt“. Sie erstreckt sich zwischen der „Havel“ und dem Park von Sanssouci mit dem gleichnamigen Schloss, dem „Neuen Palais“, dem „Schloss Charlottenhof“, der „Friedenskirche“ und weiteren Baudenkmalen von Weltrang. Unmittelbar westlich vor dem „Brandenburger Tor“ liegt der „Luisenplatz“. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts nutzte der dort wohnende Zimmermeister den Platz zum Bretterschneiden; 1854 wurde er nach Plänen Lennés in eine gärtnerische Anlage mit Rasenflächen, Hecken und Ziergewächsen umgestaltet. Auf einem erhöhten Mittelrondell erhob sich eine imposante Fontänenanlage nach dem Entwurf von Hesse. In der Mitte trugen vier große griechische Gewandfiguren (Jahreszeiten) eine Schale, in der eine weitere Figur, ein griechischer Meergott, stand. Davon ist heute nur noch die Fontäne geblieben, die jedoch städtebaulich schön von vielen Cafés und Restaurants umgeben wird. Das Wasser erhielt die Fontäne vom Dampfmaschinenhaus an der Havel. Dieses Bauwerk im Stil einer „Moschee“ ist das wohl reizvollste und eigenartigste Gebäude der „Brandenburger Vorstadt“ und wurde in den Jahren 1841/42 nach Entwürfen von Ludwig Persius errichtet. Dem Zeitgeschmack des 19. Jahrhunderts folgend, der sich an den Stilen vergangener Epochen orientierte, gestaltete Persius das Dampfmaschinenhaus in der Art einer maurischen Moschee. Das Bauwerk dient heute als Museum und ist ein sehr beliebtes Anlaufziel für Touristen aus „aller Herren Länder“. Heute erkennt man in der „Brandenburger Vorstadt“ ein weitgehend erhaltenes geschlossenes Altbauensemble, das sich als attraktives, überwiegend saniertes Wohnviertel mit großzügigen Wohnungen und typischen Vorgärten präsentiert. Die Geschwister-Scholl-Straße mit kleinen Geschäften lädt zum Einkaufen ein. Die „Brandenburger Vorstadt“ schließt sich direkt an die kulturell reizvollen Stadtteile „Potsdam West“ und „Wildpark“ an, von denen man auf einem großen Areal einen beträchtlichen Anteil der Potsdamer Schlösser und Gärten besuchen kann. (Text: Marcel Weichenhan)