Marquardt
„Marquardt“ trug einst bei seiner ersten Erwähnung im Jahre 1313 den Namen „Schorin“, benannt nach seinem einstigen Besitzer, dem Ritter „Zabel von Schorin“. 1704 wurde der Ort vom Soldatenkönig an seinen Schlosshauptmann Marquardt Ludwig von Prinzen zum Geschenk gemacht. Dieser gab in einem Anflug von Größenwahn dem Dorf kurzum seinen heutigen Namen. Mit der Eingemeindung „Marquardts“ ist Potsdam um einen weiteres Schloss reicher geworden, dessen „Patina“ noch in seinem ursprünglichen Zustand erhalten wurde, jedoch weit jünger ist, als man gemeinhin annimmt. In seiner jetzigen Form steht das neobarocke Anwesen weniger als 100 Jahre. Derzeit wird das Schloss hin und wieder für Hochzeiten, Tanzabende, Lesungen oder Konzerte vermietet. Als „guter Geist“ im Schlosspark gilt der Einwohner Horst Wartenberg. Dieser mäht alle vierzehn Tage die weiten Wiesen, er entsorgt Totholz und hält die Wege des Parks in Ordnung, der nach Entwürfen Lennés angelegt wurde und den ganzen Stolz der Gemeinde repräsentiert. Von jeher hat die Obstproduktion einen Teil von „Marquardts“ Identität ausgemacht. Neben dem „Obstgut Marquardt GbR“, das seinen Sitz jedoch in der Nachbargemeinde „Satzkorn“ unterhält, findet sich eine von 13 Prüfstellen des „deutschen Bundessortenamtes“. Heute beherbergt die Gemeinde 1050 Einwohner, nachdem in der „Nach-Wende-Zeit“ eine rege Bautätigkeit verzeichnet werden konnte. Die „Design Bau AG“ hat auf dem Gebiet Marquardts Land erworben, und inzwischen ist hier eine zweite größere Wohnsiedlung im Entstehen. Kluge Firmenpolitik mit günstigen Darlehensangeboten machen den Ort zu einem beliebten Ziel für junge Familien. Der größte Kultur- und Heimatverein der kleinen Gemeinde nördlich von Potsdam ist der „Wublitztal e.V.“. Dieser zählt 54 Mitglieder und hat sich dazu verschrieben, die Pflege des kulturellen Lebens in Marquardt und Umgebung zu betreiben. So lädt der Verein zu Gesprächsabenden, Konzerten oder gemeinsamen Ausflügen ein. Für den Schlosspark wurden mittlerweile 20 Bäume und so manche Bank erworben. Die Nähe „Marquardts“ zum „Sacrow-Paretzer-Kanal“ und anderen Flusslandschaften der Umgebung kommt der Gemeinde sehr zu Gute. Zum einen nutzen die Einwohner die wunderschöne Lage, zum anderen bringt sie auch Besucher in den Ort, die dort den einen oder anderen Euro in der Bierschenke hinterlassen und hinterher, über die Grenzen Marquardts hinaus, von dieser Perle des „Wublitztals“ erzählen. (Text: Marcel Weichenhan)