Berliner Vorstadt
Die reizvoll gelegene „Berliner Vorstadt“ erstreckt sich vom ehemaligen „Berliner Tor“, in nordöstlicher Richtung, zwischen dem „Tiefen“- und dem „Heiligen See“ bis zum „Jungfernsee“ und ist eines der bevorzugten Wohngebiete Potsdams. Ihr Bild wird geprägt durch repräsentative Villen inmitten ausgedehnter Gärten, aber auch durch Ein- und Zweifamilienhäuser sowie vereinzelte aufwändige Geschosswohnungsbauten vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert besaß die „Berliner Vorstadt“ einen überwiegend ländlichen Charakter mit Äckern, Gärten und Windmühlen am Ostufer des „Heiligen Sees“. Mit den Anfängen der Dampfschifffahrt auf der Havel ist die von der „Berliner Straße“ abgehende „Schiffbauergasse“ verbunden. Dort hatte der Engländer Humphreys 1815 die Konzession erhalten, Dampfschiffe in Preußen zu bauen. Er erwarb dazu ein entsprechendes Gelände in Pichelsdorf bei Spandau, wo 1816 das erste „Dampfboot“, die „Prinzessin Charlotte von Preußen“, vom Stapel lief. Die Werft wurde später nach Potsdam verlegt. Dort entstand 1819 die „Fürst Blücher“, das größte bis dahin in Europa gebaute Dampfschiff. Am Beginn des 19. Jahrhunderts wird auch die „Berliner Vorstadt“ von der allgemeinen Bautätigkeit erfasst. Neben großen Kasernenbauten wurden vor allem viele Villen des Potsdamer Adels errichtet, die diesen Stadtteil bis heute prägen. Hinzu kommen Standorte für verschiedene kulturelle Einrichtungen, wie beispielsweise das „Hans-Otto-Theater“, dessen Neubau 2003/2004 begonnen hat. Aber auch anspruchsvolle Gewerbe wie Softwarehersteller, Auto-Designzentren (Neubau 2003) und Telekommunikationsunternehmen sind beiderseits der „Berliner Straße“ zu finden. Als besondere Einrichtung in der „Berliner Vorstadt“ hat sich der Kultur- und Veranstaltungsort „Waschhaus“, in der „Schiffbauergasse“, hervorgetan. Von Parties über Ausstellungen bis zu „Open-Air-Kino-Veranstaltungen“ im Sommer wird alles geboten, was das junge erlebnisfreudige Herz begehrt. Die berühmte Glienicker Brücke, welche den Eingang zur „Berliner Vorstadt“ bildet, verbindet Berlin mit Potsdam. Von dort führen weitläufige Wander- und Fahrradwege in Richtung Cecilienhof, zur Gotischen Bibliothek sowie zum Ufer des „Tiefen Sees“. Die dort errichteten ufernahen Eigentumswohnungen ermöglichen einen hervorragenden Blick auf den gegenüberliegenden Park Babelsberg. (Text: Marcel Weichenhan)