Teltower Vorstadt
Das Gebiet der „Teltower Vorstadt“ beginnt am Südende der „Langen Brücke“ und erstreckt sich über die Straßen nach „Babelsberg“, „Michendorf“ und „Bergholz- Rehbrücke“/ „Saarmund“ bis an den Landschaftsraum von „Nuthe“ und „Havel“ im Norden. Beherrscht wird die „Teltower Vorstadt“ durch den 88 Meter hohen „Brauhausberg“. Von 1515 bis um 1700 befand sich an seinen Hängen ein „kurfürstlicher Weinberg“, der von einem weitläufigen Tiergarten umgeben war. Heute beherbergt er eine Schwimmhalle und einen Gebäudekomplex, welcher in der DDR als „Rat des Bezirks/SED-Kreisleitung“ genutzt wurde und der heute als Landtagsgebäude dient. Der „Brauhausberg“ war von jeher ein beliebter Aussichtspunkt, von dem man eine besonders schöne Ansicht der Stadt Potsdam hatte. Deshalb bot sich das Gelände zur Errichtung eines Aussichtsturmes geradezu an. 1803 entstand an diesem Ort ein solches Belvedere. Der „Brauhausberg“ ist durch vielfältige Blickbeziehungen mit den Elementen des Gesamtkunstwerkes der „Landesverschönerung“ Potsdams nach Lenné verbunden. Der Dominanz des durch den Krieg und die Nachkriegszeit freigelegten grünen Fußes des Brauhausberges steht der ansatzweise zurückgewonnene „Lustgarten“ am westlichen Havelufer gegenüber. Dort befindet sich auch der Standort der Potsdamer Dampferrundfahrten „Weiße Flotte“. Zwischen der „Leipziger Straße“ und der „Havel“ liegt die sogenannte „Speicherstadt“, mit einer Reihe denkmalgeschützter bzw. als schutzwürdig eingestufter Gebäude. Dies sind der „Persius-Speicher“ und der unter Mitwirkung Schinkels gestaltete „Speicher 3“ direkt am Havelufer. Im Herzen der „Teltower Vorstadt“ hat sich in den letzten Jahren das Entwicklungsgebiet „Potsdam Center/Neues Quartier“ herausgebildet, an dessen Nordosten, jenseits der Nuthe, sich das Wohngebiet „Zentrum Ost“ erstreckt. Dies wurde in den Jahren 1972-1981 errichtet, welches sich durch Zeilenbauten und 15-16-geschossige Punkthochhäuser in lockerer, durchgrünter Bebauung darstellt, und die traditionelle Silhouette Potsdams, die durch eine geschlossene Bauweise und Gebäudehöhen in Korrespondenz zu den Baumkronen bestimmt ist, neu geprägt hat. (Text: Marcel Weichenhan)