Garnisonkirche
Nach den Wünschen Friedrich Wilhelms I. entwarf Philipp Gerlach eine Querhausanlage mit kräftig gegliedertem Turm. Der Bau wurde 1731 begonnen und die Kirche, ohne Turm, am 17. August 1732 eingeweiht. 1735 wurde auch der 88 Meter hohe Turm fertig. Im Turm wurde das Glockenspiel, um 5 Glocken erweitert, wieder aufgehängt. Die wechselvolle Geschichte des Kirche ist in vielerlei Hinsicht bedeutend für Deutschland und Preußen:
- Die Vereinigung der Lutheraner und Reformierten wurde 1817 in dieser Kirche vollzogen.
- Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. fanden hier ihre Grabstätten
- Hitler nutzte die Kulisse der Kirche gegen den Widerstand der Gemeinde für seinen "Tag von Potsdam"
- Aus eben dieser Gemeinde stammten viele der Männer des Hitler-Attentats von 1944.
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14467 Potsdam
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Aktuelle Meldungen
Antrag auf Auflösung der Stiftung abgelehnt
(15.09.2014)Oberbürgermeister Jann Jakobs hat in Übereinstimmung mit dem Bürgerbegehren, das von der Stadtverordnetenversammlung am 30. Juli 2014 mit einem Abstimmungsergebnis von 8 Ja, 3 Nein und 27 Enthaltungen angenommen wurde, in der Kuratoriumssitzung vom 15. September 2014 den Antrag auf Auflösung der Stiftung Garnisonkirche gestellt. Dieser Antrag wurde vom Kuratorium mit einer klaren Mehrheit abgelehnt.
Stellungnahme der Stiftung Garnisonkirche Potsdam zu der offenen Erklärung von der Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“
(29.08.2014)Die Unterzeichner der oben genannten Initiative weisen zu Recht auf die Tatsache hin, dass sich der Protestantismus in früheren Phasen in einer aus heutiger Sicht nicht akzeptablen Weise von Obrigkeit und Militär instrumentalisieren ließ. Diese Einsicht trifft allerdings nicht nur für die Potsdamer Hof- und Garnisonkirche zu, sondern für weite Teile von Theologie und Kirche insgesamt. Es handelt sich also um ein allgemeines Phänomen, mit dem sich die gesamte Evangelische Kirche in den zurückliegenden Jahrzehnten auseinandersetzen musste und im Jahr 2014 angesichts der Erinnerung an den Beginn der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts in den Jahren 1914 und 1939 auseinandersetzen muss.
Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen vollzog sich in der evangelischen Kirche nach 1945 eine Umkehr im Hinblick auf das christlich-jüdische Verhältnis, die Unabhängigkeit von Kirche und Staat, die friedensethische Positionierung, die Bejahung von Menschenrechten und Demokratie sowie die Arbeit an einem geschlechtergerechten Verhältnis von Frauen und Männern. Diese Neuorientierungen zeugen von der Bereitschaft unserer Kirche, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und neue Wege zu beschreiten. In dieses Bemühen ordnen sich auch die kirchlichen Anstrengungen zur Wiedergewinnung der Garnisonkirche Potsdam ein.
Die Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ nimmt das nicht zur Kenntnis. Dadurch fördert sie die unzutreffende Einschätzung, in Potsdam solle eine Militärkirche wiederaufgebaut und deutsche Großmannssucht religiös verbrämt werden. Sie geht davon aus, dass das neue Gebäude automatisch von altem Geist erfüllt sein wird. Das ist in unseren Augen unbegründet und kleingläubig.
Oder wollen die Initiatoren unterstellen, dass diejenigen, die das Vorhaben des Wiederaufbaus verantworten, einen solchen alten Geist vertreten? Das wäre falsch und ehrenrührig. Aus den bisherigen Schritten zur Wiedergewinnung der Garnisonkirche lässt sich das nicht begründen.
1. Im Blick auf die handelnden Personen in Kuratorium, den Stiftungsorganen, der Fördergesellschaft und im Pfarramt sind solche Verdächtigungen ungerechtfertigt. Wer anderes behaupten will, muss Ross und Reiter nennen.
2. Die von den Aufsichtsbehörden genehmigte Satzung der Stiftung Garnisonkirche Potsdam artikuliert in der Präambel das Ziel des Wiederaufbaus und der Nutzung der Garnisonkirche „als Stadtkirche sowie als Symbolkirche und Ort der Versöhnung“. In § 2 der Satzung, die die Ziele der Stiftung beschreibt, sind neben dem Wiederaufbau der Garnisonkirche die „Friedens- und Versöhnungsarbeit“ (Abs. 3), die „Durchführung und Förderung von Stadtkirchenarbeit“ (Abs. 4), die „christlich geprägte Bildung“, eine „Ethik der Verantwortung aus christlichem Geist“ (beides Abs. 5) und schließlich die Nutzung der Garnisonkirche als „Symbolkirche und Erinnerungsort“ (Abs. 6) genannt; das letztere wird folgendermaßen erläutert: „Das bedeutet, dass die wechselvolle Geschichte der Garnisonkirche Potsdam in ihren unterschiedlichen Bezügen aufgearbeitet, dokumentiert und vermittelt wird.“ Es lassen sich wohl kaum Argumente dafür finden, dass diese Ziele nicht gemeinwohlkonform oder theologisch bedenklich seien.
3. Die Grundausrichtung der inhaltlichen Praxis steht unter dem Dreiklang „Geschichte erinnern – Verantwortung lernen – Versöhnung leben“. Das Veranstaltungsprogramm in der Nagelkreuzkapelle von den Gottesdiensten über die Friedensgebete bis hin zu den zahlreichen Projektveranstaltungen wird gut aufgenommen und gibt keinen Anlass zu Befürchtungen. Das Gegenteil ist der Fall.
4. Die von der oben genannten Initiative aufgestellte Behauptung, die Stiftung sei wortbrüchig geworden, weil das Nagelkreuz aus Coventry nicht auf die Kirchturmspitze käme, ist falsch. Paul Oestreicher hat als Vertreter der Nagelkreuzgemeinschaft schon vor Jahren dazu geraten, das Kreuz nicht auf den Turm zu setzen, sondern an einer anderen Stelle zu platzieren und vor allem die inhaltliche Arbeit im Zeichen dieses Kreuzes zu stärken. Eine Zustimmung der Kathedrale von Coventry und der Nagelkreuzgemeinschaft zu einer Anbringung des Nagelkreuzes auf dem Turm liegt also nicht vor. Seit 2004 gehört das Wiederaufbauprojekt zur Deutschen und zur Internationalen Nagelkreuzgemeinschaft. Auf dem Altar der Nagelkreuzkapelle steht seitdem das Nagelkreuz als mahnendes Zeichen der Umkehr. Am 20. Juli 2014 wurde der Kapelle durch den Dean of Coventry John Witcombe und den Vorsitzenden der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft Oliver Schuegraf unter Mitwirkung von Paul Oestreicher und Nikolaus Schneider der Name Nagelkreuzkapelle verliehen.
Die Stiftung Garnisonkirche hat den Initiatoren bereits am 8. August 2014 ein direktes Gespräch angeboten, um sie besser zu informieren. Dieses Angebot wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass solche Gespräche erst nach der Veröffentlichung der Erklärung möglich seien. Nach unserem Verständnis wäre das umgekehrte Vorgehen angemessen: erst miteinander reden, um zu sehen, ob eine öffentliche Anklage wirklich angezeigt ist. Nach wie vor sind wir zu solchen Gesprächen bereit.
Ratsvorsitzender predigt in Nagelkreuzkapelle
(08.07.2014)Auf seiner heutigen Sitzung hat das Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche unter anderem die Benennung der Kapelle in Nagelkreuzkapelle beschlossen.
Siebzig Jahre nach dem deutschen Widerstand vom 20. Juli 1944 und zehn Jahre nach der Verleihung des Nagelkreuzes, soll am 20. Juli 2014 um 18 Uhr in einem Gottesdienst die feierliche Benennung der Kapelle in Nagelkreuzkapelle erfolgen. Mit dieser Namensgebung wird ein weiteres Mal deutlich, dass schon jetzt in der Kapelle und später in der wiederaufgebauten Garnisonkirche ein Ort des Friedens und der Versöhnung entsteht, an dem Geschichte erinnert, Verantwortung gelernt und Versöhnung gelebt werden wird. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, wird aus Anlass der Namensgebung am 20. Juli in die Kapelle kommen und die Predigt halten. Bereits einen Tag zuvor am 19. Juli 2014 um 18 Uhr wird es in der Kapelle eine Podiumsdiskussion geben, in der Paul Oestreicher und der Dekan der Kathedrale in Coventry, Dean John Whitcombe, zum Thema Versöhnung diskutieren. Dabei ist der Stiftung die Erinnerung an den Widerstand in seiner gesamten Breite wichtig.
Das Kuratorium stellte zudem zu den von der „Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel“ gesammelten Spenden für den Wiederaufbau der Garnisonkirche fest, dass die Bedingungen, an die die Traditionsgemeinschaft bzw. die Stiftung Preußisches Kulturerbe die Verwendung dieser Mittel gebunden hat, nicht mit der Zielsetzung der Stiftung Garnisonkirche Potsdam vereinbar sind. Deswegen wurden sie seit Bestehen der Stiftung auch nicht in die Finanzierung der Garnisonkirche als Ort des Glaubens, des Lernens und der Versöhnung einbezogen.
Gottesdienste am Karfreitag und am Osterfest in der Kapelle an der Garnisonkirche
(16.04.2014)An Karfreitag und am Ostersonntag werden auch in diesem Jahr in der Temporären Kapelle an der Garnisonkirche Gottesdienste gefeiert: Am Karfreitag wird um 15 Uhr Pfarrer Dr. Wilhelm Hüffmeier einen Gottesdienst in der Kapelle feiern, der musikalisch von Maren Schneider begleitet wird. Am Ostersonntag predigt um 18 Uhr der ehemalige Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber in der Kapelle. Musikalisch wird dieser Gottesdienst von Prof. Dr. Uwe Ulrich am Flügel begleitet.
Die Ausstellung zur Garnisonkirche ist auch an den Osterfeiertagen jeden Tag von 10-18 Uhr für Interessierte, die sich über die Geschichte der Garnisonkirche und die Pläne für den Wiederaufbau informieren wollen, geöffnet.
Start für neue Garnisonkirchenpfarrerin
(31.03.2014)Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hatte sie im Februar auf die Pfarrstelle an der Garnisonkirche Potsdam berufen. Nun beginnt ihre Tätigkeit, zu deren Arbeitsschwerpunkten die Gestaltung des geistlichen Lebens an der temporären Kapelle sowie die seelsorgerliche und kommunikative Begleitung des Wiederaufbauprojekts gehören. Zudem will Frau Radeke-Engst auch die jüngere Generation miteinbeziehen und Glaubenskurse für Neugierige anbieten. Fördergesellschaft und Stiftung freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der neue Pfarrerin und sind überzeugt, dass sie die bisherige gelungene Gemeindearbeit im Sinne des Versöhnungs- und Friedensgedankens erfolgreich fortsetzen wird.
Die in Dresden geborene Pfarrerin Cornelia Radeke-Engst (58) studierte Theologie in Jena, Berlin und Naumburg und war zunächst Vikarin in Baruth/Mark und Gemeindepfarrerin in Groß Ziescht. Von 1988 bis 2008 hatte sie die Dompfarrstelle am Brandenburger Dom inne und wurde dann von der Kirchenleitung der EKBO zur Landespfarrerin für Frauen- und Familienarbeit berufen. Radeke-Engst ist verheiratet und hat einen Sohn und vier Stiefkinder.
Mit der Berufung von Cornelia Radeke-Engst als Garnisonkirchenpfarrerin stärkt die Landeskirche das geistliche Profil eines der größten Kirchenbauprojekte der Gegenwart in Deutschland. Am 5. April um 18 Uhr wird Pfarrerin Cornelia Radeke-Engst ihren ersten Gottesdienst in der Temporären Kapelle an der Garnisonkirche halten.
Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche Potsdam zieht positive Bilanz und fasst weitere Beschlüsse
(14.04.2013)Bereits zu ihrer neunten Sitzung kamen die Kuratoren der Stiftung Garnisonkirche Potsdam auf Einladung des Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Huber an diesem Freitag in der temporären Kapelle an der Garnisonkirche zusammen und trafen wichtige Entscheidungen, um den Wiederaufbau der Kirche voranzubringen.
So konnte im Kuratorium zur Frage der Gestaltung der Kapelle im Turm der Garnisonkirche festgestellt werden, dass die Bemühungen der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V. und der Stiftung Garnisonkirche Potsdam um ein gemeinsam getragenes Konzept erfolgreich fortgesetzt werden konnten. Denn inzwischen wurde in Zusammenarbeit beider Partner ein Kriterienkatalog entwickelt, der zur Erarbeitung eines gemeinsam getragenen Entwurfes durch das Architekturbüro Hilmer & Sattler und Albrecht dienen wird. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir noch in diesem Sommer eine einvernehmliche Entscheidung zur Gestalt der Kapelle im Turm treffen und damit diesen wichtigen Schritt abschließen können“, zeigte sich der Verwaltungsvorstand Peter Leinemann nach der Sitzung zufrieden mit diesem Ergebnis. Auch das Kuratorium steht hinter diesem Lösungsansatz und dankte allen Beteiligten für die gemeinsamen Bemühungen.
Um die Geschichte der Garnisonkirche weiter zu erforschen und weitere interessante Aspekte aufzuspüren, hatte das Kuratorium die Historikerin Dr. Anke Silomon beauftragt, das kirchliche Leben an der Garnisonkirche im Zeitraum von 1945 bis 1989 zu erforschen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung konnten nun präsentiert werden. Die Studie erhellt die Bemühungen der Zivilgemeinde der Garnisonkirche, die sich im Sommer 1949 in „Heilig-Kreuz“ umbenannte, das kirchliche Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen, bis hin zur Suche nach einem Ersatz für die kleine Kapelle nach der Sprengung von Kirchenruine und Turm durch die SED im Jahr 1968. Frau Dr. Silomon führte aus, „dass sich vor allem am Kampf der Heilig-Kreuz-Gemeinde um den Erhalt der ehemaligen Garnisonkirche und den rekonstruierten Entscheidungsprozessen der SED-Organe exemplarisch das Verhältnis von evangelischer Kirche und atheistischem Staat in der Zeit der deutschen Teilung ablesen lässt“. Mit dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung wird eine Grundlage für die Konzeption einer Internet-Ausstellung geschaffen. Zudem erfährt die Befassung mit der Geschichte der Garnisonkirche und den Aspekten des Gedenkens mit diesen Arbeiten eine wissenschaftliche Fundierung.
Auf zahlreiche Termine und Veranstaltungen in diesem Jahr können sich alle interessierten Besucher der temporären Kapelle an der Garnisonkirche und ebenso auch die Kuratoren freuen. So wird die vierte Lesung „Verboten & verbrannt, aber nicht vergessen: Lyrik von Brecht bis Laske-Schüler“ am Mittwoch, dem 24. April 2013 um 19.30 Uhr, unter Mitwirkung von Simone Kabst und Birgitta Winkler in der Kapelle stattfinden. Bereits an diesem Samstag, dem 13. April 2013 um 18.00 Uhr, wird der wöchentlich in der Kapelle stattfindende Gottesdienst zum Wochenschluss von Pfarrerin Juliane Rumpel gefeiert, in dem auch dem Gedenken an die Nacht von Potsdam am 14.4.1945 Raum gegeben wird. Interessierte erhalten weitere Informationen zu diesen und weiteren Veranstaltungen unter www.garnisonkirche-potsdam.org.
Friederike Schuppan
Kein öffentliches Geld für Werbung
(09.03.2012)DIE LINKE.Potsdam fordert: Keine weiteren Gelder für die Stiftung Garnisonkirche Potsdam. 2010 und 2011 kam es Staatsknete, damit man für sich werben konnte. Damit muss endlich Schluss sein.
Wozu müssen Einnahmen aus der Glücksspielabgabe der Lotterien und Sportwetten des Landes Brandenburg verwendet werden, um das Marketingbemühen einer private Stiftung zu unterstützen? Das Land Brandenburg finanziert mit öffentlichen Mitteln die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Garnisonkirche Potsdam.
- 2010 erhielt die Stiftung Garnisonkirche Potsdam zur „Erstellung eines Marketingkonzeptes für die Stiftung Garnisonkirche Potsdam“ 42.128 Euro .
- 2011 erhielt die Stiftung Garnisonkirche Potsdam „Unterstützung der Kompetenzteams und für die Durchführung von Werbeveranstaltungen zum Wiederaufbau“ 35.092 Euro.
Eine weitere Initialzündung für ein Projekt, von dem nur wenige überzeugt sind, wenn man die bisherige Spendenbereitschaft dafür als Maßstab nimmt. Bereits im Juni 2011 wurden Steuergelder des Landes Brandenburg verwendet, damit die private Stiftung für sich werben kann. Das Land Brandenburg gab der Stiftung Garnisonkirche Potsdam eine Plattform in ihrer Landesvertretung – und finanziert wird das aus öffentlichen Mittel.
Es ist ein erhebliches Ungleichgewicht im offiziellen Umgang mit der Geschichte erkennbar. Während die politischen Verantwortlichen die Stadtschloss-Fundamente liebevoll umsorgen, der Garnisonkirche innerstädtische Filetstücke kostenlos servieren und wo man überzeugte Wehrmachtsoffiziere einseitig verklärt, werden Zeugnisse antifaschistischen Erinnerns und der bürgerlichen Revolution vernachlässigt. Das muss sich ändern. Die Geschichte besteht neben Stauffenberg, Tresckow und den Hohenzollern u.a. auch aus Karl Liebknecht, Max Dortu und den antifaschistischen Kämpferinnen und Kämpfern im In- und Ausland.
Dr. Manfred Gentz ins Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche berufen
(09.12.2011)Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat Dr. Dr. h.c. Manfred Gentz in das Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche Potsdam berufen. Damit gewinnt das Potsdamer Wiederaufbauprojekt einen deutschlandweit und international hoch angesehenen Kurator. Der Kuratoriumsvorsitzende Wolfgang Huber begrüßt die personelle Verstärkung und dankt Manfred Gentz für seine Bereitschaft zur Mitwirkung: "Mit Manfred Gentz gewinnt die Stiftung Garnisonkirche einen hochrangigen Unterstützer und Botschafter. Ich verbinde mit seiner Person unter anderem den beeindruckenden Einsatz bei der deutschen Industrie zugunsten der Stiftung ‚Erinnerung, Verantwortung und Zukunft’. Ohne Manfred Gentz wäre diese gemeinsame Initiative zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter nicht verwirklicht worden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen Kurator. Das ist ein guter Tag für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche; es ist ein guter Tag für die Metropolregion Berlin-Potsdam.“
Manfred Gentz wurde 1942 in Riga geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten deutschen Managern. Gentz studierte in den sechziger Jahren Rechtswissenschaften in Berlin und Lausanne und promovierte 1970. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit für Daimler-Benz auf. Seitdem hatte er zahlreiche Funktionen innerhalb des Konzerns inne, bis hin zu verschiedenen Mandaten im Vorstand.
Manfred Gentz übt verschiedene Ehrenämter in wissenschaftlichen und kulturellen Organisationen aus. Im Jahre 2002 wurde Gentz mit dem Großen Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Gentz ist unter anderem seit Dezember 2008 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Börse AG.
Manfred Gentz übernimmt den Sitz im Kuratorium, den der bisherige Kurator Roger Schärer aus persönlichen Gründen niedergelegt hat.
Bundespräsident Horst Köhler übernimmt die Schirmherrschaft über die Stiftung Garnisonkirche
(01.10.2009)Der Bundespräsident, Prof. Dr. Horst Köhler, hat die Schirmherrschaft über den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche übernommen.
In einem Brief an Bischof Dr. Wolfgang Huber, den Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, schreibt der Bundespräsident: „Gern nehme ich die Schirmherrschaft an und freue mich, dass der Wiederaufbau der Garnisonkirche in greifbare Nähe gerückt ist. Für die wichtige Aufgabe wünsche ich dem Kuratorium der Stiftung wie auch der Fördergesellschaft alles Gute."
Kuratorium und Vorstand der Stiftung sowie die Fördergesellschaft danken dem Bundespräsidenten für das besondere Interesse des Staatsoberhauptes an der Wiedergewinnung der von Philipp Gerlach (1679-1748) erbauten Kirche. Gemeinsam mit der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Kirche sehen sie die Unterstützung des Bundespräsidenten als Bestärkung und Motivation für die weitere Arbeit am großen Ziel des Wiederaufbaus des einstigen Potsdamer Wahrzeichens.
Der Vorsitzende des Kuratoriums sagte angesichts der Übernahme der Schirmherrschaft durch den Bundespräsidenten:" Es macht Mut, dass sich so viele Menschen gemeinsam mit der Stadt Potsdam, dem Land Brandenburg und der evangelischen Kirche dem Ziel verschrieben haben, die Garnisonkirche wieder zu errichten. Geschichtliche Schuld soll ebenso zur Sprache kommen wie der Widerstand gegen das Unrecht. An diesem geschichtsträchtigen Ort soll eine Schule des Gewissens entstehen. Vor Gott und den Menschen wollen wir fragen, worin gesellschaftliche Verantwortung heute besteht."
Das Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche Potsdam hat im Juni 2009 die Arbeit aufgenommen. Die bisherigen Schirmherren Ministerpräsident Matthias Platzeck, Minister Jörg Schönbohm und Bischof Dr. Wolfgang Huber hatten ihre bisherige Aufgabe als Schirmherren niedergelegt, um den Wiederaufbau zukünftig als Kuratoren der Stiftung zu begleiten.
Gemeinsam mit den mehr als 800 Mitgliedern der Fördergesellschaft strebt die Stiftung in einem ersten Schritt die Wiedergewinnung des Turms der Garnisonkirche bis zum 31. Oktober 2017 an.
Garnisonkirche: Fördergesellschaft begrüsst Beschluss der Stadtverordneten
(08.05.2008)Die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V. hat den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, der künftigen „Stiftung Garnisonkirche Potsdam" als Mitstifter beizutreten, mit Freude und Erleichterung zur Kenntnis genommen. Damit ist die letzte Hürde vor der für den 23. Juni 2008 anlässlich des 40. Jahrestages der Sprengung der Garnisonkirche geplanten „Stiftung Garnisonkirche Potsdam" genommen, da nach der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, dem Kirchenkreis Potsdam, dem Evangelisch-Kirchlichen Hilsverein nun auch die Landeshauptstadt Potsdam Stiftungsgründer ist.
Die Gründung der Stiftung ist nach Aussage des Vorsitzenden der Fördergesellschaft Johann-Peter Bauer unabdingbare Voraussetzung zur weiteren Verfolgung des Wiederaufbaus der Garnisonkirche.:
„ Die Fördergesellschaft wird mit der Stiftung im Rücken nun ihre Anstrengungen verstärken, Mittel für den Wiederaufbau einzuwerben. Unser Dank gilt den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung, die mit großer Mehrheit den Weg dafür freigemacht haben. Wir haben jetzt die einmalige Chance, Potsdam ein weiteres Stück seiner historischen Mitte zurückzugeben. Stadtkirchenarbeit und die Durchführung und Förderung der Friedens- und Versöhnungsarbeit sollen in ihr ebenso Platz finden wie die Auseinandersetzung mit der wechselvollen Geschichte der Garnisonkirche."
Ziel des Wiederaufbaus zunächst des Turmes der Garnisonkirche soll das Jahr 2017 sein.