Nach Mega-Datenpanne: Sicherheitskonzept wird überprüft

Stadt Potsdam, den 25.06.2008

„Die persönlichen Daten unserer Bürger müssen vor unbefugten Zugriffen auf jeden Fall geschützt werden. Die Sicherheitslücke, die es in den letzten drei Monaten gab und fremde Zugriffe auf ausgewählte Einwohnermeldedaten ermöglicht hätte, hat uns nachdrücklich gezeigt, dass moderne Technik einen hohen Anspruch an die Nutzer stellt und Sicherheitsstandards immer wieder überprüft werden müssen", so die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller vor der Presse.

 

Die Landeshauptstadt Potsdam führt entsprechend der rechtlichen Vorschriften Register. Dazu gehören z.B. das Kfz- und Führerscheinregister und auch das Personenregister des Einwohnermeldeamtes.

 

Es ist selbstverständlich und täglicher Anspruch diese Daten vor unberechtigten Zugriffen zu schützen. Bedauerlicherweise war der Schutz im Bereich der Einwohnermeldedaten für einige Zeit bei der Einrichtung der „Melderegisterauskunft Online" nicht gewährleistet. An dieser Stelle ist deutlich geworden, dass Menschen nicht unfehlbar in ihrer Handlung sind. Das Programm an sich ist sicher, aber sein Zugang war es nicht.

Von der Stadtverwaltung wurden nach Kenntnis der Sicherheitslücke sofort alle Maßnahmen ergriffen, um den Zugang zu sichern. Der in Frage stehende Benutzer und das entsprechende Passwort wurden gelöscht. Aufgrund der Sensibilität der Daten wird jeder einzelne Zugriff protokollarisch dokumentiert. Diese Protokolle wurden umgehend gesichert und werden ausgewertet. Da in Potsdam von den 18 gesetzlich möglichen Suchkriterien nur 5 für das Online-Abfragespektrum zugelassen wurden, wurde hier schon aus Datenschutzgründen nur ein sehr begrenzter Datenumfang überhaupt zum Abruf bereitgestellt. Religion, Passbilder, Fingerabdrücke, Lohnsteuerdaten waren zu keiner Zeit zugänglich.

 

In der weiteren Folge wurde auf Veranlassung des Ministeriums des Innern des Landes Brandenburgs das Verfahren im Onlineverkehr abgeschaltet. Die Landesbeauftragte für den Datenschutz und das Ministerium des Innern werden den Gesamtvorgang untersuchen und in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung analysieren. In diesem Zusammenhang erfolgt auch die Überprüfung des Sicherheitskonzeptes der Landeshauptstadt Potsdam.

 

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